Extreme Contracts
Wer mich kennt weiss, dass Jacopo Romei mich in dem Moment dieses Vortrags schon halb überzeugt hatte, in dem er ankündigte, seine folgenden Ausführungen auf seiner Abneigung gegen Muda (無駄), also die im Toyota Production System beschriebenen nicht gewinnbringenden (und aus diesem Grund zu vermeidenden) Tätigkeiten basieren zu lassen. Seine Extreme Contracts sollen dementsprechend bewirken, dass die durch viele herkömmliche Verträge versehentlich erzwungene Durchführung nicht wertstiftender Tätigkeiten unterbleibt.
Auf den Kern reduziert besteht die Idee extremer Verträge daraus, dass diese nur für jeweils einen Sprint von einer Woche zu einem immer gleichen Fixpreis geschlossen werden. Nach jedem kann die beauftragende Seite überprüfen ob das Ergebnis für sie wertvoll ist - und wenn nicht, entscheiden nicht zu bezahlen (wenn das passiert muss sie allerdings damit rechnen, dass der beauftragte Dienstleister nicht für weitere einwöchige Fixpreisverträge zur Verfügung steht). Die entfallende Muda besteht dabei aus den nicht mehr notwendigen Aufwänden für Aufwandsschätzung und Preisverhandlung. Eine interessante Idee mit vielen Implikationen, über die ich nochmal genauer nachdenken muss.