Deine Muda: Transportation
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Kurz zum Hintergrund: solange Güter von A nach B transportiert werden, können sie nicht weitergegeben oder weiterverarbeitet werden, sie bilden also totes Kapital. Zusätzlich dazu verbraucht der Transportvorgang weitere Ressourcen, von der Arbeitszeit des Fahrers über das verbrannte Benzin bis hin zum Verschleiss des Fahrzeugs. Aus diesen Gründen gilt Transport als Muda.
Der irritierende Punkt - in vielen Firmen in denen ich gearbeitet habe sind Transporte noch ein Alltagsphänomen, und das obwohl es sich fast ausschliesslich um Branchen der IT- und Wissensarbeit handelt, in denen die Digitalisierung eigentlich dafür gesorgt haben müsste, dass alles zentral abgelegt oder per Mausklick um den Globus geschickt werden kann. Allein - oft ist dem nicht so. Überall wird noch Papier befördert.
Zwar seltener werdend aber noch immer zu finden sind die Laufmappen in denen die Hauspost Briefe und Formulare durch die Gegend fährt, häufig anzutreffen sind Lieferungen gedruckter (und schnell veraltender) Anleitungen, Anforderungen und Dokumentationen sowie Prospekte, Kataloge und Mitarbeiterzeitschriften. Einige besonders skurrile Sonderfälle bilden die Transporte digitaler Datenträger, etwa von Disketten und CDs.
Das all das auch gegenwärtig noch stattfindet lässt sich in der Regel mit zwei Ursachen erklären. Zum einen hängen gerade ältere Mitarbeiter noch an der haptischen Erfahrung von Papier und fordern diese immer wieder ein, zum anderen wird die Digitalisierung von Prozessen oft nicht mehr vorangetrieben, sei es weil man sie für abgeschlossen hält oder sei es weil gerade andere Vorhaben wichtiger sind.
Selbst wenn man es kaum glauben mag - auch heute sind in der IT- und Wissensarbeit die fehlende Digitalisierung und der damit verbundene Transportaufwand grosse Probleme. Diese anzugehen bietet noch immer ein grosses Potential für mehr Effektivität und weniger Transportation-Muda.