Agilität, dort wo man sie nicht vermutet (II)
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Allerdings - es gibt sie doch, und sie sind sogar so bekannt, dass jeder sofort etwas mit ihnen anfangen kann. Zu ihnen gehören Feuerwehrwachen, Notaufnahmen und Operationsteams in Krankenhäusern, Flugleitzentralen, militärische Einheiten im Fronteinsatz und viele mehr. In jedem dieser Fälle sind die jeweiligen Teams mit sich schnell ändernden und instabilen Umgebungen konfroniert, in denen es überlebenswichtig sein kann innerhalb kürzester Zeit Entscheidungen zu treffen und sie umzusetzen. Und genau deshalb findet das dort statt.
Das Ziel dieses Gedankenspiels (Agilität im öffentlichen Dienst) sind verschiedene Erkenntnisse. Zum einen: jede organisatorische Einheit kann es schaffen sich agil zu organisieren. Wenn sogar Behörden es schaffen können, dann kann jede andere Organisation das auch. Denn soviel Wahrheit steckt doch im Klischee - die deutschen Amtsstuben sind im Normalfall eben doch ein Umfeld das eher Gemächlichkeit und Geruhsamkeit befördert. Aber das kann überwunden werden, wenn man nur will.
Hieraus ergibt sich dann auch die zweite Erkenntnis: es sind oft die Umgebungsfaktoren, die die Fähigkeit eines Teams zur agilen Organisation erst möglich oder unmöglich machen. Wenn die Umgebung einen Sinn in schnellen Reaktionen sieht (z.B. in Notaufnahmen oder Brandwachen), dann wird sie alles dafür tun diese auch herzustellen - sogar beim Staat. Wenn dieser Sinn aber nicht erkannt wird, dann werden die organisatorischen und bürokratischen Hürden im Zweifel nicht beseitigt werden, dann geht alles weiter seinen gemächlichen Gang.