Rolling Wave-Planung
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Zunächst eines vorweg: Rolling Wave-Planung (auch Rollierende Planung) scheint unter den klassischen Management-Ansätzen derjenige zu sein, der der Agilität am nächsten ist. Die zu Beginn durchgeführten Planungen werden in festen Intervallen überprüft und angepasst. Gegebenenfalls kann im Vorgriff darauf auf die Detailplanung späterer Zeiträume verzichtet werden, das wird dann in den späteren "Wellen" nachgeholt. Ist das nicht genau das was mit agilem Arbeiten erreicht werden will? Diplomatisch gesagt - auch. Natürlich wird in Scrum & Co die Planung immer wieder an die aktuelle Situation angepasst, man könnte also Sprints und Wellen gleichsetzen. Der Unterschied ist die Grundlage auf der das geschieht.
In der Rolling Wave-Planung ist diese Grundlage das parallel zur eigentlichen Arbeit laufende Monitoring. Auf Basis der hier durchgeführten Fortschrittsmessung (in der Regel anhand der Abarbeitung von Arbeitspaketen) wird entschieden ob die Planung angepasst werden muss oder nicht. An den Markt oder die Anwender geliefert wird in diesem Modell weiterhin gegen Ende, wenn die Durchführung der Arbeit weitgehend abgeschlossen ist.
Im agilen Vorgehen ist das anders: die Grundlage für Änderungen sind in diesem Fall die in kurzen Abständen erfolgenden Lieferungen funktionierender Produkte, bzw. Teilprodukte (MVPs, Inkremente, etc). Im Idealfall sind diese so geschnitten, dass sie sofort dem Markt, bzw. dem Anwender zur Verfügung gestellt werden können. Geschieht das können User- und Marktfeedback sofort in die weitere Produktplanung einfließen.
Letztendlich kann man sogar ein Gegensatzpaar bilden: auf der einen Seite Planung in Intervallen bei gleichzeitiger durchgehender Produktion (rollierend), auf der anderen Seite durchgehende Planung bei gleichzeitiger Produktion in Intervallen (agil). Klingt ähnlich, ist aber etwas anderes.