Remote-Arbeit passt nicht zu agiler Software-Entwicklung
Bild: Wikimedia Commons / Fuelrefuel - CC BY-SA 3.0 |
Der Grund ist einfach: wenn in kurzen Abständen von 1 - 3 Wochen funktionierende Software erzeugt werden soll, muss während der Arbeitsvorgänge eine schnelle und unkomplizierte Kommunikation möglich sein. Selbst wenn jeder Informationsaustausch um nur 30 Minuten verzögert würde gingen dadurch in Summe ganze Tage verloren - aufgrund der kurzen Zyklen ein zu großer Zeitverlust. Das Ziel muss also sein, die Zusammenarbeit so zu gestalten, dass diese Verluste so weit wie möglich minimiert werden. Dafür gibt es eigentlich nur eine Lösung: Colocation, also das gemeinsame Arbeiten in einem Raum.
Zusammensitzende Teams können Informationen auf die einfachste denkbare Art und Weise verteilen - sie reden miteinander. Ohne Mails, ohne Videokonferenzen, ohne Telefon, ohne Chat. Dass das in einem gemeinsamen Raum auch alle anderen mitbekommen wird nicht nur toleriert sondern ist sogar notwendig: wäre das nicht der Fall müsste man ggf. alle anderen im Anschluss benachrichtigen oder um ihre Meinung bitten, mit erneuten Zeitverlusten als Folge. Natürlich erfordert es Disziplin und Focus, damit nicht ein permanenter Lärmpegel entsteht, erfahrene Teams sind dazu aber in der Lage.
In vielen Firmen kollidiert diese Art zu arbeiten mit Bestrebungen, durch Heimarbeit Büroflächen einzusparen. Letztendlich muss aber klar sein, dass diese Einsparungen nur scheinbare sind. Wer weniger Miete zahlt, dafür aber deutlich an Produktivität verliert, hat seine Situation nicht wirklich verbessert.