Dienstag, 26. Januar 2016

Jira/Confluence als Grund für Monokultur in Retrospektiven

Ironie der Geschichte: Nachdem Michael Küsters erst letzten Monat geschrieben hat, dass Retrospektiven nicht "fancy" sein müssen, war ich gestern Teil einer von ihm moderierten Retro, die einige spielerische Elemente beinhaltete, die ich so noch nicht kannte. Eine meiner Erkenntnisse: ein großer Maler/Zeichner werde ich nicht mehr. Aber unabhängig vom konkreten Einzelfall - ich bewege mich in letzter Zeit wieder zu der Ansicht hin, dass Retrospektiven zumindest ab und zu neue Elemente haben sollten um nicht zu sehr in Routinen abzurutschen. Selbst wenn eine neue Form nicht zwingend neue Erkenntnisse bringt, zumindest ist es weniger wahrscheinlich, dass eine irgendwann in Ablehnung umschlagende Langeweile entsteht.

Im Rahmen dieser Überlegung habe ich später auch mit einigen Kollegen diskutiert wie es wohl zu der häufig anzutreffenden "Monokultur" kommen kann. Einen Grund dafür hatte ich bis vor kurzem gar nicht auf dem Schirm - es ist dieser hier:


Bei etwas Überlegung ist es klar: wenn das beliebteste agile Projektmanagement-Tool (Jira/Confluence) nur ein einziges Retro-Template enthält, das dann auch noch automatisch aufpoppt sobald der Sprint geschlossen wird und das sich auch nicht mit vertretbarem Aufwand modifizieren lässt, dann ist die Versuchung sehr groß es auch genau so zu verwenden. Vor allem bei Teams die nur digital und nicht mit physischen Boards arbeiten ist die Wahrscheinlichkeit eines "machen wir immer so" sehr hoch.

Aktuell benutze ich Jira und Confluence zwar auch, das Retrospektiven-Template setze ich aber bewusst nicht ein. Während der Veranstaltung selbst benutze ich eine beschreibbare Wand, die Dokumentation erfolgt dann über hochgeladene Fotos. Das ist zwar keine Garantie für Abwechselung, aber zumindest ein vereinheitlichender Faktor fällt damit weg.

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